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Teamspirit und Transparenz – Interview mit COO Thomas Jager

„Jeder redet mit jedem“

 Gelpell-COO Thomas Jager über Teamspirit und Transparenz in der Produktion

Bei Gelpell arbeiten rund 40 Mitarbeiter*innen je nach Auslastung in zwei oder drei Schichten. COO Thomas Jager berichtet von den Herausforderungen des Firmenwachstums und den Vorzügen des neuen ERP-Systems.

 

Herr Jager, Sie sind COO und stellvertretender Geschäftsführer von Gelpell. In dieser Funktion leiten Sie Einkauf, Logistik, Forschung & Entwicklung, Arbeitsvorbereitung, Produktion, Technik und die IT. Das klingt nach sehr viel Verantwortung.

Ja, das stimmt. Allerdings trage ich die Verantwortung nicht allein. Als ich vor über zwei Jahren bei Gelpell angefangen habe, war mir ganz wichtig, aus den rund 40 Mitarbeitenden ein Team zu formen, das intensiv kommuniziert, dem Gelpell-Spirit folgt und eigenverantwortlich handelt. 2017 hatte Gelpell noch sieben Mitarbeiter, diese Zahl hat sich innerhalb von vier Jahren versechsfacht – und trotzdem ist die Zusammenarbeit effektiver als zuvor. Über die Abteilungsgrenzen hinweg haben wir eine sehr schlagkräftige Truppe aufgebaut, bei der jeder mit jedem auch abseits der wöchentlichen Teammeetings offen reden kann. Im Mittelpunkt unseres Handelns steht dabei ganz klar der Kunde.

 

Was reizt Sie persönlich und beruflich an Gelpell?

Wo soll ich anfangen? (lacht) Gelpell ist ein Familienunternehmen, das auf vier Generationen zurückblickt, die im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel Maßstäbe gesetzt haben. Da gibt es viel Wissen und gewachsene Kontakte, auf die man bauen kann. Dazu kommt: Trotz des Wachstums der letzten Jahre ist die Arbeitsatmosphäre familiär. Die Hierarchien sind flach und die Dienstwege kurz geblieben.

Dies ist einer der Erfolgsfaktoren, welcher uns in einer schwierigen und instabilen Marktlage weiterhin ein solides Wachstum ermöglicht. Durch unsere Flexibilität können wir im Vergleich zur Konkurrenz leichter und schneller Veränderungen implementieren und Prozesse für unsere Kunden optimieren.

Flexibilität heißt für uns auch, dass wir vorausschauend planen, aktuelle Markttrends beachten, in modernste Technik investieren und neue spannende (auch komplexe) Produkte entwickeln. Durch unsere hohen Ansprüche an Flexibilität, Agilität und Qualitätsstandards können wir unsere Kunden überzeugen.

Persönlich bewegt mich an Gelpell, dass man mit den neuen Anforderungen wachsen und das Unternehmen somit messbar optimieren kann.

 

Vor anderthalb Jahren hat Gelpell ein ERP-System eingeführt. Was hat sich dadurch verändert?

Das Enterprise-Resource-Planning-System hat die Produktionsabläufe hinsichtlich Transparenz, Genauigkeit, Visibility und Qualitätskontrolle zu unserer vollsten Zufriedenheit optimiert.

Da wir auf eine Digital-Manufacturing Strategie setzen, haben wir die frühere Prozessdokumentation (>150 Seiten pro Auftrag) nahezu gänzlich digitalisieren können.

Aufgrund der Fachbereichsintegrationen konnten wir auch unsere Supply Chain optimieren und somit vorausschauender arbeiten. Das Fehlerrisiko wurde ebenso um ein Vielfaches gesenkt.

 

 Vor welchen Herausforderungen stehen Sie aktuell?

 Da obige Faktoren auch bei einigen unserer Kunden zutreffen, müssen wir Marktausfälle kompensieren und vorausschauend planen.

Ein Problem, welches uns in Zukunft treffen wird, ist eine zusätzliche Rohstoffknappheit bei ukrainischen Rohstoffen wie z. B. Sonnenblumenlecithin.

Weiters betrifft uns, wie viele andere Firmen auch, der Personalmangel. Wir suchen permanent gute und professionelle Mitarbeiter, welche mit uns den Gelpell-Spirit leben. Die gute Nachricht: Unser Personal bleibt uns im Schnitt sehr lange treu, was für Gelpell als Arbeitgeber spricht.

 

Zur Person: Thomas Jager (38 Jahre) stammt ursprünglich aus Mecklenburg-Vorpommern und lebt seit über 17 Jahren in der Schweiz. Nach seiner Ausbildung zum Agrartechniker arbeitete er über acht Jahre lang in der Lebensmitteltechnik und mehr als fünf Jahre in der Pharmazeutischen Industrie. Nach einem zweijährigen Abstecher in die Ultrafrischbranche kam er vor zweieinhalb Jahren zur Gelpell AG und ist heute stellvertretender Geschäftsführer. Thomas Jager qualifizierte sich berufsbegleitend erst zum Pharmaingenieur und Six-Sigma-Lean-Manager weiter, dann machte er erfolgreich den Bachelor in Betriebswirtschaft. Aktuell befindet er sich auf dem Weg zum Bachelor als Verkaufs- und Marketingleiter.

31. März 2022